D - Artemisia Annua
Artemisia annua
Dr.med. Heinz Lüscher
Woher kommt Artemisia annua
Es gibt in gemässigten Klimazonen mehr als 300 Artemisia-Arten (Beifussgewächs) Die spezielle Sorte Artemisia annua ist in der chinesischen Volksmedizin schon seit 2000 Jahren bekannt und hat in letzter Zeit vor allem als Malaria-Mittel Aufmerksamkeit erlangt.
Wirksamkeit gegen Malaria und Plasmodien
Der Hauptwirkstoff der Pflanze, das Artemisin, ist als Malariamittel patentiert und wird vor allem in China und Indien hergestellt. Es gilt als eines der besten Malaria-Medikamente überhaupt, aber wie bei allen Monosubstanzen sind auch hier schon Resistenzen aufgetreten. Setzt man hingegen den Pflanzenextrakt ein, ist eine Resistenzbildung praktisch ausgeschlossen, weil die Pflanze noch 9 weitere gegen Malaria wirksame Substanzen enthält. Die Plasmodien als Erreger der Malaria sind einzellige Parasiten, die im Gegensatz zu Bakterien einen Zellkern besitzen, sie können gegen eine Salve von mehreren gleichzeitig verabreichten Substanzen keine Resistenz entwickeln, gegen Monosubstanzen hingegen schon. Leider arbeitet die Pharmaindustrie fast ausschliesslich mit Monosubstanzen, darum sind schon diverse früher gute Malariamittel heute fast wirkungslos. Es besteht die Gefahr, dass es mit Artemisin ähnlich heraus kommt.
Die Wirksamkeit von Artemisia
Die Wirksamkeit von Artemisia annua gegen Malaria ist weltweit belegt durch Hunderttausende, die allein durch diesen Pflanzenextrakt von Malaria geheilt worden sind. Durch Artemisia annua kann der ärmsten Bevölkerung in Afrika, welche sich teure Medikamente nicht leisten kann, mit dieser einfachen Pflanze wirksam geholfen werden.
Keine Resistenzen bei Einnahme der unverarbeiteten Pflanze
Wichtig zu wissen ist, dass beim Einsatz der Pflanze Artemisia annua, weltweit keine bekannten Resistenzen aufgetreten sind und wahrscheinlich auch nicht auftreten werden wegen des biologischen Zusammenspiels von 10 verschiedenen Inhaltsstoffen. Es ist darum wichtig, bei Malaria den Pflanzenextrakt und nicht nur ein Medikament einzusetzen. Die klinische Heilungsrate bei Malaria liegt bei 90-95%, wobei das Plasmodium häufig symptomlos im Blut verbleibt, der Patient aber trotzdem gesund ist.
Wirksamkeit gegen Entzündungen
Die Pflanze Artemisia annua ist sehr gut erforscht. 245 verschiedene Wirkstoffe konnten schon isoliert und nachgewiesen werden, darunter neben dem Hauptwirkstoff Artemisin zahlreiche entzündungshemmende Polyphenole. Und im Gegensatz zu den meisten Medikamenten sind bisher auch fast keine Nebenwirkungen bekannt. Die einzigen Kontraindikationen sind Magengeschwüre und Magenübersäuerung.
Wirksamkeit gegen Krebs
Bei der Anwendung von Artemisia annua bei Malariapatienten sind weitere Beobachtungen gemacht worden. Unter diesen Malariakranken gab es Menschen, die noch an andern schweren Krankheiten wie Krebs oder AIDS gelitten haben. Erstaunlicherweise haben sich auch diese Krankheiten unter der Behandlung mit Artemisia annua deutlich gebessert. Die Pflanze deshalb als Wundermittel anzupreisen, wäre aber unseriös. Weitere Tests bei Krebs sind aber erforderlich. Tatsächlich gibt es schon viele wissenschaftliche Untersuchungen.
Studien zu Artemisia annua
Auf der Website der US national library of medicine (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed) sind 497 Studien allgemeiner Art und 51 Studien über Artemisia annua zum Thema Krebs aufgeführt. Selbst das pharmafreundliche grösste Krebszentrum der Welt, das Memorial Sloan-Kettering (www.mskcc.org/cancer-care/herb/artemisia-annua) attestiert dieser Pflanze deutliche krebshemmende Eigenschaften in vitro. Für weitere Studien vgl. den letzten Abschnitt.
Wirkungsmechanismus von Artemisia
Der Wirkungsmechanismus ist äusserst bemerkenswert. Artemisia annua enthält ein chemisch stabiles Peroixid, was es nach den chemischen Grundregeln gar nicht geben kann, in Gottes Schöpfung aber schon. Plasmodien und auch Krebszellen enthalten 10-20 mehr Eisenionen im Vergleich zu normalen Zellen. Dieses Eisen „zerbricht“ das Peroxid, welches sich in sofort in zwei sehr aggressive freie Radikale verwandelt und die betroffen Zelle rasch abtötet. Einfach ausgedrückt: die Krebszelle bekommt Krebs und stirbt. Grundsätzlich kann jede Krebsart mit Artemisia annua behandelt werden. Da es praktisch noch keine klinischen Studien gibt, kann über die Erfolgsrate noch wenig gesagt werden. Leider kostet eine solche Studie zwischen einer und zehn Millionen Franken, darum ist ausser der Pharmaindustrie, die natürlich kein Interesse daran hat, kaum jemand in der Lage, eine solche durchzuführen.
Wirksamkeit gegen virale Infektionen und AIDS
Es gibt sogar deutliche Hinweise, dass Viren bekämpft werden, besonders im Anfangsstadium einer Krankheit. Unter den geheilten Malaria-Patienten gab es auch solche, die zusätzlich an AIDS erkrankt waren und auch diese Krankheit wurde in vielen Fällen gebessert oder geheilt.
Die antiviralen Eigenschaften von Artemisia annua sind auch durch folgende Studien nachgewiesen:
www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16902856
www.cid.oxfordjournals.org/content/47/6/804.full
Antibakterielle Wirkung
Erste Nachweise einer Wirkung gegen Bakterien liegen zwar vor, die Datenlage ist allerdings noch dünn. Es gibt Beobachtungen von anti-bakteriellen Eigenschaften in vitro an grampositiven und gram-negativen Bakterien. Etwas besser ist die Datenlage bei der Leish-maniose und der afrikanischen Schlafkrankheit, die von Protozoen verursacht werden, welche bei uns in Europa aber keine Rolle spielen.
Bei folgenden Krankheiten kann Artemisia annua (Tinktur mit DMSO) eine vorbeugende oder heilende Wirkung haben:
Virale Infektionen
Bakterielle Infektionen
Diverse Arten von Krebs
Aphten
Borreliose
Leishmaniose
Morbus Krohn
Parasitenbefall
Pilzinfektionen
Colitis Ulcerosa
Epilepsie
Hirnhautentzündung
IBD (chronische Darmentzündung)
Herpex Simplex (Fieberbläschen)
Malaria
Entzündungen
AIDS
Verdauungsprobleme
Fieber / Grippe
Artemisia Salbe/Tinktur
Da wir von einer antibakteriellen, antiviralen und auch fungiziden Wirkung von Artemisia annua ausgehen, muss auch eine Artemisia Salbe/Tinktur bei Hautkrankheiten eine Wirkung entfalten. Dies ist gemäss den Berichten von zahlreichen Anwendern tatsächlich der Fall. Bei folgenden Hautkrankheiten kann Artemisia Salbe/Tinktur eingesetzt werden:
Akne vulgaris
Analfissuren
Ekzeme
Hämorrhoiden
Unreine Haut (Pickel)
Hautinfektionen
Hautpilz
Herpex Simplex (Fieberbläschen)
Juckreiz bei Insektenstiche
Offene Wunden
Psoriasis
Rosacea im Gesicht
Warzen
Anwendung Tinktur
Artemesia Annua DMSO Tinktur mit Wasser verdünnt verabreichen.
1 Teil mit mindestens 5 Teilen abgekochtes oder destilliertes Wasser hinzugeben.
Beim Dosieren des DMSO-Auszuges keinen Plastiklöffel oder Metall verwenden. Nur HDPE PE2
oder Holzlöffel oder Keramik.
Innerlich beim Menschen
2 x täglich 10 Tropfen zur Vorbeugung
3 x täglich 15 Tropfen bei akuten Verdauungsbeschwerden.
Bei Krebs 3 x täglich 5ml jeweils 30 min. vor dem Essen.
Die Dosierung gilt für ca. 70kg
Innerlich für Hunde und Katzen
Pro 10kg 2 x täglich 0,5ml (2Tropfen) präventiv.
Pro 10 kg. 3 x täglich 0,5ml (2 Tropfen) über das Futter geben oder direkt ins Maul bei Verdauungsproblemen,
Pro 10 kg 3x täglich 1,5ml (6 Tropfen) ins Maul oder übers Fressen.
Wie geht es weiter mit Artemisia annua
In der Schweiz und in der EU ist Artemisia annua nicht als Heilpflanze zugelassen (nur Artemisia vulgaris als Gewürz). Es wäre aber spannend, in kleinem Rahmen und auf freiwilliger Basis weiter zu forschen und die Wirksamkeit dieser Pflanze zu belegen. Bisher sind weder bei mir noch in meinem Umfeld Nebenwirkungen aufgetreten.
Ausgewählte Studien zu Artemisia annua (hauptsächlich englisch)
Artemisia annua in "Natur und Heilen 08/17"
The genus Artemisia: a comprehensive review
A Systematic Review of Anti-malarial Properties, Immunosuppressive Properties, Anti-inflammatory Properties, and Anti-cancer Properties of Artemisia Annua
Dried whole-plant Artemisia annua slows evolution of malaria drug resistance and overcomes resistance to artemisinin
Artemisia annua dried leaf tablets treated malaria resistant to ACT and i.v. artesunate: Case reports
First-time comparison of the in vitro antimalarial activity of Artemisia annua herbal tea and artemisinin
Artemisinin production in Artemisia annua: studies in planta and results of a novel delivery method for treating malaria and other neglected diseases
Evaluation and pharmacovigilance of projects promoting cultivation and local use of Artemisia annua for malaria
Dried-leaf Artemisia annua: A practical malaria therapeutic for developing countries?
Artemisia annua as a self-reliant treatment for malaria in developing countries
The potential of Artemisia annua L. as a locally produced remedy for malaria in the tropics: agricultural, chemical and clinical aspects
Anti-Helicobacter pylori potential of artemisinin and its derivatives
Antibacterial activity of some Artemisia species extract
Artemisinin inhibits inflammatory response via regulating NF-κB and MAPK signaling pathways
Effect of Artemisia annua extract on treating active rheumatoid arthritis: A randomized controlled trial
The Antiviral Activities of Artemisinin and Artesunate
Antiviral effect of artemisinin from Artemisia annua against a model member of the Flaviviridae family, the bovine viral diarrhoea virus (BVDV)
Durchbruch in der Diabetesforschung: Pankreaszellen produzieren Insulin durch Malariamedikament
Anticancer Activity of Artemisinin and its Derivatives
Scientists develop new cancer-killing compound from salad plant
The Memorial Sloan Kettering Cancer Center on Artemisia annua
In vitro and in vivo antileishmanial activity of Artemisia annua L. leaf powder and its potential usefulness in the treatment of uncomplicated cutaneous leishmaniasis in humans
Antibacterial and antioxidant activities of Artemisia annua essential oil